Fastnachts-Kracher in Wackernheim

Erste Sitzung des CCW

(cj) Die Narren des Carnevalclubs Wackernheim (CCW) hatten sich viel vorgenommen für die neue Kampagne: Sie sollte genau so gut einschlagen wie diejenigen der letzten Jahre. Und, soviel lässt sich gleich sagen – es ist komplett gelungen!
Vor ausverkauftem und phantasievoll geschmücktem Haus zündeten die Wackernheimer Fastnachter eine karnevalistische Rakete nach zwei anderen.
Das ging schon mit dem starken närrischen Vorspiel los, welches das Motto der aktuellen Kampagne aufgriff:
„Die Welt bereisen heut die Narren,
der CCW lässt’s richtig krachen!“.
Bei Mona Lisa (Cora Schlösser) im Reisebüro bekam der „durchgeknallte Backpacker“ Christoph Kolumbus (Arno Zimmer) Tips für die bevorstehende Amerika-Reise, inklusive Indianer-Folklore, während Leonardo da Finthi (Ingo Schlösser) „ein Selfie“ der schönen Mona hinterm Tresen anfertigte – weltberühmtes Grinsen inklusive.
Da gab’s Lachsalven schon zu Sitzungsbeginn.
Carsten Jens als weltreisender Protokoller schaute auch in London vorbei:

„Dort weint alles in die Kissen,
Prinz Harry hat de Job geschmissen.
Doch Meghan denkt, glaubt mir des bloß:
`Was e Glück bin ich des Zohres los`“

Der Protokoller bekam rauschenden Applaus, ebenso wie die beiden Jung-Stars Yannic Hammer als knappst bekleidete Barfrau Agathe und Carl Riemer als Bauer. Agathe war auf Partnerschau und bat den Landwirt:
„Lass mich die Auserwählte sein!“
Carl hatte noch Zweifel:
„Hast Du en Traktorführerschein??“
Da saß jede Pointe, ein toller Kokolores.

Den „Wackernheimer Vierer“ hatte es auf eine einsame Insel verschlagen. Captain Jack Sparrow (Thorsten Weiand) war meistens besoffen, während ihm sein Ara (Arno Zimmer) bei der Schatzsuche half. Arielle (Bianca Klippel-Moskalczuk) schäkerte mit dem Wackernheimer Feger im Ruhestand Herbert Wolf. Der sollte heimkommen und nun auch in Heidesheim kehren! Herberts Antwort auf diese Zumutung:
„Da unne, lieber OB Ralf Claus,
sieht’s auch gefegt net besser aus!“

Mit Dietmar Butter amtierte im Komitee ein schlagfertiger, gut gelaunter Sitzungspräsident, der auch mit dem „Herrn Kapellmeister“ (Wolfgang Schmitt) und dessen singendem Partner Roberto bestens harmonierte.

Neben vielen starken Wortbeiträgen bot die Wackernheimer Narrenbühne flotte Ballette. Die Nachwuchs-Tänzer der „Happy Hip Hopser“ feierten als „Weltreisende“ ein umjubeltes närrisches Aktiven-Jubiläum: Seit 11 Jahren begeisterten sie ihr Publikum bei der Jugendfastnacht und bei den Abendsitzungen. Und auch diesmal staunten die Gäste über feine Kostüme und ebensolche Choreographie. Als Dank erhielten die Hopser und ihre Trainerinnen Tanja Esch sowie Melanie Mitz viel Beifall.
A propos Nachwuchs. Auch das Ballett „Mariposa“ hielt die Jugendflagge hoch – und zwar in Gestalt farbenfroh geschminkter Indianerinnen mit Pfeil und Bogen. Es war ein schieres Vergnügen für die Besucher, die schmissig-jugendliche Truppe unter der Leitung von Katharina Keßler und Jessica Uhrig zu verfolgen.
Wehmut kam in der Wackernheimer Narrhalla auf, als das Traditionsballett „Just For Fun“ nach einem überzeugenden Medley aus vielen Bühnenjahren den Abschied von der aktiven Fastnacht verkündete. In schönen Kostümen und in Begleitung ihrer hochgelobten Trainerinnen Sophie und Silke Hamm tanzten „Just For Fun“ von der Bühne – „wie schade“, kommentierten da alle Besucher.

Die drei „Wackernheimer Allstars“ Mario Gierholz, Arno Zimmer und Simon Schwerdt hatten eine Zeitmaschine konstruiert und begaben sich nun auf verrückte Reise – zum Beispiel nach Woodstock, USA. Von dort berichteten sie zur Freude des Publikums über losgelösten Parties unter dem Motto „Sex und Drugs und Rock’n‘Roll“, und über die ortsüblichen Haschkekse…..

Begleitetes Fahren mit Mama und Papa – für Nachwuchsrednerin Lea Arnold war das ganz schön stressig. Während ihrer Mutter schon bei Tempo 20 das Herz in die Hose rutschte, konnte es Papa nicht schnell genug gehen: „Drück auf die Tube, Mädchen, daheim wird es Essen kalt….!“ Der tolle Vortrag war ein gelungenes Beispiel dafür, dass der CCW nicht über Nachwuchssorgen klagen muss.

Genau das stellten auch Friederike Butter (Hermes) und Patrick Floch (Bacchus) in ihrem herrlichen Zwiegespräch unter Beweis. Friederike als Götterbotin Hermes hatte zu ihrem Bedauern auch Pakete in Heidesheim auszutragen. „Hier ist eines für den HCV. Inhalt: Second-Hand-Kokolores!“ Was tat Bacchus da naheliegenderweise: Er trank einen Schoppen.
Das Weltreise-Thema kam auch beim Männerballett voll zur Geltung. Sandra Keller hatte ihre Jungs bestens trainiert, sodass schicke Stewardessen in pinkfarbenen Röckchen und Netzstrumpfhosen sowie flotte Flugkapitäne über die Bühne wirbelten. Und wurden die „jungen Damen“ auch wieder in waghalsigen Hebefiguren über die Bretter geschleudert? Ja klar! Das gehörte doch dazu. Das Publikum spendete Applaus im Stehen.

Als nächstes stand ein Kokolores-Kracher in der Bütt. Ingo Schlösser war hörbar in seinem Element, als er von der Urlaubsreise mit seiner Madam berichtete. Da ging fast alles schief, und das schilderte Ingo in solch blühenden – natürlich gereimten – Versen, dass die Besucher sich vor Lachen bogen. Höhepunkt war die Polizeikontrolle, bei der eine junge Beamtin Ingo aus dem Auto bat. Dieser allerdings trug wegen vorhergehender Kalamitäten Frauenkleider…..
Das restlos begeisterte Publikum verlangte Ingo eine Zugabe ab, die dieser bereitwillig gab.

Im vierfarbbunten Finale stimmten Christoph Emmerich, Erich Nachtsheim, Karl-Heinz Neher und Kurt Gierholz die schönsten Fastnachtslieder an. Ole ole Fiesta, so sangen die Besucher voller Wonne, und sie waren sich einig: Genau das war’s in Wackernheim – ein wunderbares Fest!